GESCHICHTE

Am beschwerlichen Weg über die Tauern, den schon Kelter, Römer, Goldgräber und Saumhändler genommen haben. Auch wenn heute luftige und sichere Stege den früher so gefährlichen Pfad durch die Schlucht erleichtern, weht hier noch immer der Hauch längst vergangener sagenumwobener Zeiten. 

 

Schon während des Mittelalters wurde das Seitental nach Mallnitz für den Saumverkehr mit der „wandernden“ Mautstelle in Obervellach (Ausgangspunkt der Groppensteinschlucht) als sogenannte „Fuggerstrasse“ über den Korntauern zur Versorgung des Gasteiner Bergbaureviers ausgebaut.

 

Die ehemalige landesfürstliche Mautstation bestand aus einem einstöckigen quadratischen Turm mit 4x4m und ist als Bruchsteinmauerwerk ausgeführt. Er war seit der zweiten Hälfte des 13. Jh bis in die erste Hälfte des 16. Jh in Betrieb.

Der historische Mautturm ist Ausgangspunkt der Groppensteinschlucht
Der historische Mautturm ist Ausgangspunkt der Groppensteinschlucht


Am Beginn der Groppensteinschlucht sind noch die Überreste eines Industriebetriebes der Familie Fleischhacker zu sehen. Sie errichteten eine Zellstoff- und Pappenfabrik.


BURG GROPPENSTEIN

Die Burg Groppenstein ist eine Felsenburg nahe der Einmündung des Mallnitzbachs in die Möll, Namensgeber der Groppensteinschlucht und befindet sich heute in Privatbesitz.

 

Groppenstein Castle

Originally owned by the Counts of Goerz this late medieval fortress with its mighty keep and massive walls was first mentioned in 1254. Rebuilt and excellently restored after 1872 it represents one of the best preserved castles in Carinthia. Close to the castle there is a Gothic Chapel with a Romanesque apse. Privately owned.

 


Burg Groppenstein gehört zu jenen relativ wenigen Burgen, die im Lauf ihrer langen Geschichte immer bewohnt und nie dem Verfall preisgegeben oder abgebrannt waren. Daher gehört es zu den besterhaltenen Wehrbauten des Landes. 

 

Auf dem Felskamm zwischen dem Mölltal und der vom Mallnitzbach eingetieften Groppensteinschlucht gelegen, bestand die Burg im 13. Jh. zuerst aus dem mächtigen Turm, der im Laufe des 14. und 15. Jhs.

durch einen Wohntrakt und Wirtschaftsgebäude ergänzt wurde. Jüngeren Ursprungs sind die beiden westlichen Türme. Die Burg wird von Ringmauern umschlossen, nur die Burgkapelle steht abseits in der Mitte des alten Aufstiegs. Mit der Errichtung des Turmes sollte im 13.

Jh. eine funktionelle Kombination, als Verwaltungsgebäude, als Wohnstätte einer Beamtenfamilie sowie als Wehranlage hergestellt werden. Unter dem Turmdach befand sich ein Aufenthaltsraum für Wächter und ein hölzerner Umgang diente als Ausguck und der Verteidigung. 1254 wird der Turm und die Familie der Groppensteiner urkundlich erstmals genannt. Als kleinadelige Verwaltungsbeamte der Grafschaft Görz wurde ihnen eine jahrelange Tätigkeit als persönliche Notare der Grafen,

1333 mit einem stattlichen Lehensbrief abgegolten. Durch Zukauf erwarben die Groppensteiner im Laufe des 14. und 15. Jhs. zahlreiche weitere

Besitzungen im Mölltal, in Osttirol und im Pustertal bis nach Bruneck. Aufgrund der klimatisch günstigen Lage blieb die Burg bis ins frühe 19. Jh. Wohnsitz verschiedener Eigentümer und konnte nach Jahren der Vernachlässigung ab 1872 vom Wiener Architekten Adolf Stipperger durch private Initiative vor dem Verfall gerettet werden. Die Burg ist heute im Privatbesitz.